Why organic?
Die Reise beginnt…
…bei mir. Natürlich.
Wer steckt eigentlich hinter dem Label ‚erna&gustav‘ und warum muss es denn ausgerechnet ‚bio‘ sein?
Mein Name ist Eva und ich durfte meinen Wunsch aus Kindertagen verwirklichen als ich an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach zum Modedesign Studium zugelassen wurde. Noch mit der naiven Vorstellung, dass ich nur zu zeichnen bräuchte und jemand anders meine Ideen in die Wirklichkeit nähen würde.
Karl macht es doch auch nicht anders…
Das praktisch ausgerichtete Studium belehrte mich eines Besseren und nach anfänglichen Startschwierigkeiten fand ich sie: die magische Liebe zu Handwerk und Nähmaschine und die stolze Genugtuung etwas mit den eigenen Händen erschaffen und eine Zeichnung zum Leben erwecken zu können.
Who made your clothes?
Ein Auslandssemester an der Högskolan i Borås in Schweden und ein Kurs in CSR (Corporate Social Responsibility) öffnete meinen Blick für die Menschen und Zustände innerhalb der Bekleidungsindustrie. Die Verlagerung der Produktion von Bekleidung in ärmere Länder der Welt lässt uns die Folgen von Massenkonsum, giftigen Chemikalien, Pestizideinsatz und der Ausbeutung von Arbeitskraft gekonnt verdrängen. Es ist schließlich nicht der Rhein der vergiftet wird und nicht der Bodensee der aufgrund von aggressiver Bewässerung austrocknet.
Ob in China ein Sack Reis umfällt…
Als Designer in Deutschland habe ich Einfluss auf die Arbeitsbedingungen vieler Menschen die meine Design Ideen umsetzen. Eine Änderung in letzter Minute, ein Knopf mehr oder weniger bedeutet unbezahlte Überstunden & Nachtschichten – und das in Ländern in denen Arbeitsschutz keine Rolle spielt.
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Let’s make a difference!
Ein Bekleidungsstück durchläuft so viele Prozesse bis es auf unserer Haut getragen wird, die Aussaat der Pflanzen, die Ernte, die Verarbeitung der Faser zu einem Faden, einem Gewebe, einem Gestrick, die Veredelung und die Verarbeitung der Stoffe zu Bekleidung und hat Einfluss auf die Natur und die Menschen die Entlang der Wertschöpfungskette arbeiten. Die Fast Fashion Industrie setzt auf schnelle Kollektionswechsel und degradiert Bekleidung zu einem Wegwerfartikel. Die Folgen dieses Massenkonsums sind einstürzende Fabrikanlagen, Kinderarbeit, Naturkatastrophen und die Zerstörung der Lebensgrundlage von Mensch und Tier. Und das alles damit ein Shirt 2,99€ kostet, von dem einem weisgemacht wird das es in einem Monat schon wieder „out“ ist?
Fair Fashion
Wer sich empört möchte etwas ändern. Mittlerweile setzen sich zahlreiche Menschen aktiv für ein Umdenken in der Modebranche ein. Öko Mode hat sich längst vom angestaubten „Jutesack und Jesus Latschen“ Image befreit und liefert neben zeitlosem Design auch Material Innovationen im Bereich Recycling und Upcycling. Schon mal was von Ananas Leder gehört?
Wir l(i)eben Nachhaltigkeit!
Aus diesem Bewusstsein heraus entstand die Idee zu einem Modelabel, dass nicht nur auf ökologische Stoffe in „Bio“ Qualität Wert legt, sondern versucht die Vielfalt der Nachhaltigkeit in allen Teilbereichen des Unternehmens einzubringen. Dieser Weg gestaltet sich als eine Reise durch viele verschiedene Themen : Ressourcen Management und Energieversorgung ebenso wie Verhaltensweisen und Denkabläufe. Es geht schließlich nicht darum als Konsumverweigerer einsam auf dem Land von den Früchten der Natur zu leben, abseits der Gesellschaft, sondern als aktiver Teil der Gesellschaft Einfluss zu nehmen und diese mitzugestalten.
Wie kommt die Erna zu dem Gustav …
… und warum eigentlich Boxershorts?
Ich gestehe – ich gehöre zu „Skater“ Generation. Das heißt nicht unbedingt, dass ich auf dem Skateboard zu Hause war, vielmehr dass Baggy Hosen und weite Pullover gepaart mit Sneakern als „voll fett“ galten. Bei Jungs hing die Hose so tief das die darunterliegende Boxershort zum Style Element innerhalb des Outfits wurde. Schon damals gab es ein eher überschaubares Angebot an coolen Styles. Als mich Jahre später ein Freund fragte ob ich ihm zeigen könnte wie man Boxershorts näht und er sich Blümchenmuster wünschte, dachte ich: Genau! Blumen! Und vielleicht auch Äpfel?
Dabei stellte sich heraus das die Boxershorts als Produkt ganz wunderbar ist! Warum? Weil der Schnitt sich nicht ändert, weil man Unterhosen lieber neu als gebraucht kauft und weil es so viele wunderschöne Baumwollstoffe in Bio Qualität gibt, dass es jedesmal eine spannende Entdeckungsreise durch die Kollektionen der Hersteller ist.
Nähen liegt in meiner Familie. Mein Urgroßvater war Schneider und meine Oma hat sich die Anregungen für Ihre Garderobe aus dem Kino und dem Theater geholt und ihre Outfits selbst genäht. Ein Satz von Ihr hängt mir immer noch in den Ohren „Kind, warum willst Du das Nähen anfangen? Damit verdienst Du doch nichts!“. Sie musste es ja wissen, schließlich hatte sie so ungefähr 70 Jahre mehr Erfahrung als ich. Sie hat mir allerdings auch mit auf den Weg gegeben, kritisch zu sein, an die Natur zu glauben, an sich selbst und mit Disziplin zu leben.
Und weil ich immer schon meinen eigenen Weg gegangen bin, konnte mich auch ihr wohlgemeinter Rat nicht davon abhalten Modedesignerin zu werden. Vielmehr bildet ihr Vorname nun den ersten Teil des Labels. Allerdings verkauft eine „Erna“ allein noch keine Boxershorts und wenn ihr Name für die Liebe zu Familie und Handwerk steht, soll ihr Kompagnon Glück, Freude und Einzigartigkeit mitbringen.
Durch Zufall fand sich in der Ahnenreihe ein Gustav, der meine Erna nun als Paar begleitet und als Abkürzung für die vielfältigen Zukunftsmöglichkeiten steht.